Der wohl wichtigste Tag im Leben einer Frau, außer der Geburt ihres Kindes, ist ihre Hochzeit. Vieles muss geplant und organisiert werden, vom Etablissement, der Dekoration über die Einladungskarten bis zur Musik oder auch Taschentücher für die Kirche.
Doch worüber Sie sich als Braut an Ihrem besonderen Tag wohl am meisten Gedanken machen, ist Ihr Kleid. Denn natürlich möchte jede Frau an ihrem großen Tag wunderschön aussehen und das perfekte Brautkleid tragen.
Hierzu gibt es Vieles zu berücksichtigen und es ist sinnvoll, sich vorab die folgenden Fragen zu stellen. Denn es gibt mittlerweile eine solch große Vielfalt an Brautkleidern, dass Sie ohne genaue Vorstellungen schnell überfordert sein werden und „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen“ können.
Mit der nachfolgenden Checkliste in der Hand, wird Ihnen die Auswahl leichter fallen.
Die Beschaffung & erste Überlegungen
Preis-Limit setzen oder spontan entscheiden?
Es ist gar nicht schlecht, wenn Sie vorab schon einmal ein Limit für den Preis des Brautkleides festlegen. Denn sind Sie erst einmal im Brautmodengeschäft und beeindruckt von all den schönen Kleidern, kann es sein, dass Sie einfach aus Euphorie heraus ein eigentlich viel zu teures Kleid kaufen und dann später an anderen wichtigen Dingen für die Hochzeit sparen müssen.
Kleid von der Stange oder Designer Kleid?
Überlegen Sie sich, ob es ein Designer Kleid sein muss, oder ob auch eines „von der Stange“ für Sie okay ist. Hier ist der Preis günstiger als beim Designer oder im Brautmodengeschäft, dafür laufen Sie aber auch Gefahr, dass bereits andere Frauen das gleiche Kleid tragen und Sie somit nichts „Besonderes“ anhaben.
Viele Brautmodengeschäfte haben eine große Auswahl vom kleinen bis zum sündhaft teuren Preis, von No-Name bis zu Designer Kleidern. Daher werden Sie hier sicherlich immer etwas in Ihrer Preis-Kategorie finden.
Kleid nach Maß?
Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, dass Sie sich Ihr Kleid nach Maß anfertigen lassen. Am besten ist es, Sie informieren sich vorher, was so eine Maßanfertigung kostet, damit keine bösen Überraschungen drohen. Günstig wird es sicher nicht sein. Der Vorteil daran ist aber, dass Sie ein Unikat und somit etwas sehr Individuelles zu Ihrer Hochzeit tragen.
Brautkleid im Internet kaufen
Sobald Sie sich für ein Preislimit entschieden haben, ist es gut sich zu überlegen, wo sie Ihr Kleid kaufen möchten.
Im Internet gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Brautkleidern, von günstig bis teuer, von schlicht bis pompös. Allerdings ist es ratsam, sich vorher zu überlegen, ob Sie Lust darauf haben sich Kleider zuliefern zu lassen, sie ohne fachmännische Beratung anzuprobieren und höchstwahrscheinlich auch viele der Kleider wieder zurückzuschicken, was mit finanziellem und logistischem Aufwand verbunden sein kann.
Sollten Sie sich für einen Internetshop entscheiden, empfiehlt es sich, vorher nach Bewertungen des Shops zu schauen und sich über die Möglichkeit der Reklamation/Rücksendungen zu informieren.
Wenn Sie dann dort bestellen, kann es sinnvoll sein, möglichst mehrere Kleider, zum Teil auch in verschiedenen Größen zur Anprobe zu bestellen, damit Sie eine kleine Auswahl haben und nur eine Rücksendung veranlassen müssen. Vielleicht bietet der Shop das sogar direkt an!
Brautkleid im Geschäft vor Ort kaufen
Im Geschäft haben Sie natürlich den Vorteil, dass Sie eine zumeist kompetente Beratung erhalten und die Stoffe anfassen können, um Ihre Wahl festzulegen. Außerdem müssen Sie sich hier nichts zurückschicken.
Das Kleid – Stil & Aussehen
Klassisch in weiß oder modern in Farbe?
Geht es um Überlegungen zum Kleid selbst, rät es sich, zuerst zu überlegen, ob Sie klassisch in weiß heiraten möchten, oder ob Sie eine modernere Variante für Ihr Kleid wählen und es z.B. in rot oder lila oder einem ganz anderen Farbton aussuchen.
Hier ist auch zu berücksichtigen, dass Frauen, die z.B. schon einmal geheiratet haben, meistens bei der zweiten (oder dritten..) Hochzeit nicht noch einmal in weiß heiraten wollen. Des Weiteren gibt es Frauen, die z.B. zu der Farbe weiß gar keinen Bezug haben und eine bestimmte Stilrichtung, z.B. rockig bevorzugen, diese können z.B. ihr Outfit in rot-schwarz abstimmen, um ihre rockige Stilrichtung auch bei der Hochzeit beizubehalten.
Mittlerweile ist dies keine Seltenheit mehr und viele Kleider in schönen Farben stehen auch als Hochzeitskleider zur Verfügung. Dennoch ist es bei vielen jungen Frauen so, dass sie bei ihrer ersten und erhofften einzigen Hochzeit klassisch die „Farbe der Reinheit“ anziehen möchten. Aber auch die Farbe „creme“ ist immer mehr im Kommen bei Hochzeiten und ersetzt zum Teil das Kleid im hellen Weiß.
Der Schnitt des Kleides – Ein- oder Zweiteilig?
Bevor Sie sich über die Länge des Kleides Gedanken machen, ist es gut sich zu überlegen, ob Ihr Kleid ein- oder zweiteilig sein soll. Einteilige Kleider sind nach wie vor sehr gefragt, da sie fließend am Körper der Frau anliegen.
Doch mittlerweile gibt es auch viele zweiteilige Kleider, bei denen das obere Teil aus einer Korsage besteht und das untere ein schöner Rock ist. Hier ist natürlich auch die Möglichkeit vorhanden, zwei unterschiedliche Farben auszusuchen, und so ein wenig Pep in das Outfit zu bringen. Bei Korsagen sollten Sie aber immer Bedenken, dass sie durch die eingefassten Stäbe relativ starr am Körper anliegen und nicht immer besonders bequem (vor allem im Sitzen) sind.
Langes oder kurzes Kleid?
Nachdem Sie sich für Ein- oder Zweiteiler entschieden haben, geht es jetzt um die Länge. Möchten Sie ein bodenlanges Kleid mit Schleppe, die von Ihren Brautjungfern getragen wird? Oder soll es nur bis zu den Knien gehen? Gerade in Bezug auf das Tanzen später am Abend, ist natürlich ein kürzeres Kleid besser geeignet als eines, das eine lange Schleppe hinter sich herzieht. Doch gibt es auch die Möglichkeit ein Kleid zu kaufen, bei dem die Schleppe später einfach durch Haken oder Knöpfe gelöst werden kann und somit dem Tanzen auch nichts mehr im Wege steht.
Mit oder ohne Ärmel?
Doch nicht nur die Länge des Kleides sollte bedacht werden, ebenso gehört zur Frage des Schnittes auch die Ärmellänge bzw. die Frage, ob das Kleid überhaupt Ärmel haben soll. Hier gibt es eine große Palette an Möglichkeiten.
Bandeau Kleider, die ganz ohne Ärmel auskommen und über der Brust abschließen sind immer wieder ein Renner unter den Brautkleidern. Oder aber ein Kleid, das sich mit zwei Trägern im Nacken schließen lässt, um das schöne Dekolleté zu betonen.
Doch statt kurzen Ärmeln gibt es auch die Möglichkeit, eine Stola oder ein Bolero-Jäckchen zum Kleid dazu zu kaufen, so können die Arme kaschiert werden und gleichzeitig bieten sie auch einen Schutz gegen Kälte.
Eng anliegend oder weit und fließend?
Natürlich ist es wichtig sich vorab zu überlegen, ob das Kleid eng oder weit geschnitten sein soll. Denn es ist wichtig, dass Sie sich in dem Kleid auch wohlfühlen und vor allem noch atmen können.
Bedenken Sie vorher auch, dass sie an dem Abend noch viel Essen werden, daher muss das Kleid sich noch ein „wenig dehnen“ können. Es ist also nicht ratsam, die kleinstmögliche Größe zu kaufen und sich kaum darin bewegen zu können, nur damit Sie Ihre Kurven betonen können.
Klassisch schlicht oder auffällig verziert?
Gut ist es auch, sich vorab über den generellen Stil des Kleides Gedanken zu machen: Möchten Sie ein eher schlichtes Kleid, einen klassischen Schnitt ohne viel Verzierung, oder soll es ein Kleid mit vielen Bonbonrüschen sein und einem großen, prinzessinnenartigen Reifrock? Soll das Kleid mit Strasssteinen besetzt sein, sollen andere Verzierungen vorhanden sein, z.B. Bestickungen?
Spitze oder Seide? Die Frage des Materials
Nach der Frage der Farbe und des Schnitts, ist es gut sich zu überlegen, welches Material Sie gerne hätten und worin Sie sich generell wohl fühlen.
Viele Brautkleider werden aus Satin oder Organza gefertigt und werden meist mit Elementen aus Tüll (z.B. der Rock) kombiniert. Es gibt auch Kleider aus reinem Tüll, die oft prinzessinnenartig anmuten. Auch Spitze ist ein ungeschlagener Favorit bei Hochzeitskleidern und wird oft mit Satin oder Tüll kombiniert, indem z.B. das Dekolleté mit Spitze verziert oder umrahmt wird.
Am besten verlassen Sie sich hierbei einfach auf Ihre bisherigen Erfahrungen mit Stoffen ( wenn Sie z.B. vorher schon Spitze als unangenehm und kratzend empfanden, macht es wenig Sinn, sich ein Brautkleid mit Spitze auszusuchen) und suchen sich das Material aus, das Ihnen am ehesten zusagt.
Da es sich manchmal vorher schwer sagen lässt, ob man sich eher in Organza oder Satin wohl fühlt, weil man diese Stoffe vielleicht noch nie anhatte, lässt sich dieser Punkt wohl am ehesten bei der Anprobe selbst entscheiden.
Doch auch hier können Sie vorher schon die verschiedenen Materialien anfassen und für sich feststellen, was sich auf der Haut am besten anfühlt. Natürlich spielt auch das Aussehen des Stoffes eine Rolle, finden Sie z.B. Tüll absolut grässlich, werden Sie sich sicherlich nicht für eben jenen Stoff im Kleid entscheiden.
Kette, Ohrringe, Schuhe? – Die passenden Accessoires
Die richtigen Brautschuhe
Nachdem Sie sich für ein Kleid entschieden haben, ist es an der Zeit, die passenden Accessoires auszusuchen. Auch hier können Sie bei einigen schon vorab überlegen, was Sie möchten.
Bei den Brautschuhen ist es eine gute Idee, sich vorher zu überlegen, ob Sie flache oder hohe Schuhe anziehen möchten. Wenn Sie ein langes Kleid tragen, dann ist es eigentlich egal, ob die Schuhe hoch oder flach sind, da man sie sowieso nicht sehen kann. Wenn Sie sonst nie hohe Schuhe tragen, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie sich in hohen Schuhen quälen wollen, nur weil es vielleicht besser aussieht.
Denn der Tag der Hochzeit ist lang und aufregend und es wäre doch zu schade, wenn Sie am Ende des Tages gar nicht mehr tanzen können, da Ihre Füße schmerzen. Ein Tipp: einfach ein flaches paar Schuhe zusätzlich mitnehmen! So können Sie während des Tages einfach von hohen zu flachen Schuhen wechseln.
Ansonsten sind bei den Schuhen keine Grenzen gesetzt. Ob weiß, creme oder doch rot, alles ist möglich. Meistens werden aber keine High Heels genommen, gerade wegen des langen Tages und der Tanzerei später, sondern Schuhe mit einem nicht zu hohen Absatz, in denen die Füße Platz haben. Der Klassiker sind Pumps. Doch letztendlich ist es gut, hier einfach ein wenig herum zu probieren und den Schuh zu wählen, der für Sie am bequemsten ist und gleichzeitig noch gut aussieht.
Schleier oder Diadem?
Die Frage nach einem Schleier oder einer anderen Kopfbedeckung können Sie sich ebenfalls vor dem Einkauf stellen. Möchten Sie einen langen Schleier, einen kurzen, einen, der das ganze Gesicht verhüllt? Soll er an einem Krönchen befestigt werden oder nur am Hinterkopf? Oder soll es gar keinen Schleier geben und stattdessen lieber ein schönes Diadem oder einen Blumenkranz? Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Am Besten ist, Sie überlegen sich vorher grob, was Sie möchten und probieren es dann im Geschäft zusammen mit dem Kleid aus, damit am Ende auch alles zusammenpasst.
Brauttasche & Schmuck
Des Weiteren gibt es natürlich noch wichtige Accessoires wie die Brauttasche, die möglichst klein und praktisch tragbar sein sollte, damit sie Sie nicht bei der Vermählung stört. Auch der Schmuck gehört zu den wichtigen Accessoires einer Braut. Hier spielt wieder die generelle Vorliebe eine wichtige Rolle, wenn Sie sonst immer nur Goldschmuck tragen, werden Sie sich für Ihre Hochzeit sicher keinen silbernen Schmuck auswählen, damit würden Sie sich nicht wohlfühlen. Auch die Größe des Schmucks spielt eine Rolle. Soll es dezent sein oder lieber pompös und auffällig?
Handschuhe oder Jacke? Was die Braut sonst noch brauchen könnte
Möchten Sie außerdem weitere Accessoires wie Dessous, das altbekannte Strumpfband, Handschuhe oder eine passende Jacke zum Kleid, falls es kalt werden sollte? Es ist gut, sich all diese Fragen vorher zu stellen und sie möglichst schriftlich für sich selbst zu beantworten. Natürlich werden Sie mit Hilfe des Kleides dann weitere Entscheidungen leichter fällen können, wenn Sie sehen, was dazu passt und was nicht.
Fazit
Haben Sie sich mit all diesen Fragen vor dem Kauf des Kleides und der Accessoires beschäftigt, werden Sie zumindest eine Vorauswahl treffen und sich somit einiges an Arbeit und Anprobe ersparen können.
Informieren über Schnitte, Farben und Stoffe können Sie sich dafür sehr gut im Internet oder in speziellen Braut-Magazinen. Somit sollte der Kauf des perfekten Brautkleides mit deutlich weniger Stress verbunden sein und wahrscheinlich wird es auch weniger Zeit in Anspruch nehmen, als wenn Sie blindlings und ohne eine vage Idee in zig Brautmodengeschäfte laufen.
Wofür Sie sich dann letztendlich entscheiden, hängt natürlich von Ihren eigenen Vorlieben ab.
Eines ist sicher: Der Moment, wenn Sie Ihr perfektes Hochzeitskleid gefunden haben, Sie „ja, das ist es!“ denken und nie wieder aus diesem Kleid heraus möchten, ist einzigartig und er wird definitiv früher oder später eintreten.