Gerade erst die freudige Nachricht bekommen, dass man bald nicht mehr zu zweit ist und schon muss man sich um die Anmeldung in einer Kindertageseinrichtung kümmern?
Auch wenn es manchen Eltern abwegig erscheint, sollten sie sich dennoch schon im frühen Stadium der Schwangerschaft auf die Suche nach einem der heißbegehrten Betreuungsplätze machen. Es gibt kein zu früh, höchstens ein zu spät.
Viele Einrichtungen fordern zwar nur eine Anmeldung bis spätestens 6 Monate vor dem Betreuungsbeginn, doch Kita Plätze sind in einigen Regionen Mangelware und heiß umkämpft. Mitunter kann die Wartezeit bis zu 2 Jahren dauern.
Werdende Eltern, die wieder schnell in den Beruf müssen oder wollen, sollten lange Wartelisten und die dementsprechenden Wartezeiten bei der Planung berücksichtigen.
Alles Wissenswerte rund um die Anmeldung
Private oder städtische Einrichtungen?
Es gibt im Internet eine Kita oder auch Krippen – Datenbank, auf welcher alle städtischen und privaten Einrichtungen aufgeführt sind. So bekommt man schon einmal einen kleinen Überblick über die örtlichen Einrichtungen. Sonst helfen Bezirks- oder Jugendämter auch gern weiter.
Auch ist es nicht unwichtig sich über die Leistungsangebote der jeweiligen Kitas zu informieren. Darunter fallen zum Beispiel die Öffnungszeiten oder auch, wie die dortige Ernährung der Kleinen aussieht.
Legen die Eltern auf eine kirchliche Krippe wert oder eher auf eine mit pädagogischen Ansätzen? Welches Konzept wird in der jeweiligen Kindertagesstätte verfolgt? Dinge, die man vorher schon überdenken sollte.
Wenn Eltern wieder schnell in den Beruf zurück möchten, ist es vielleicht auch sinnvoll nach einer Kita in der Nähe des Arbeitsplatzes zu suchen und nicht unbedingt in der des eigenen Zuhauses.
Viele Einrichtungen veranstalten regelmäßig einen „Tag der offenen Tür“, den man auf jeden Fall nutzen sollte, um sich schon mal einen Eindruck von den Räumlichkeiten oder den Erzieherinnen zu machen. Die Eltern sollten sich in der Kita selber wohlfühlen, das heißt, die Atmosphäre sollte stimmen und der Besuch der Einrichtung ein gutes Gefühl hinterlassen. Die Gestaltung der Räumlichkeiten kann da schon einiges aussagen.
Die Anmeldung ist von Ort zu Ort verschieden, daher sollten sich die werdenden Eltern schon frühzeitig beim dortigen Jugendamt oder dem nächstgelegen Kindergarten oder der Kindertagesstätte über die örtlichen Anmeldebedingungen informieren.
Warteliste
Man kann die Anmeldung in einer bestimmten Einrichtung vornehmen, das heißt aber leider nicht, dass dem Kind diese auch letztendlich zugewiesen wird.
Es empfiehlt sich die Wartelisten- oder Anmeldelisten-Einschreibung bei mehreren Krippen.
Dies ist in vielen Kommunen möglich, in manchen Städten in sogar bis zu 7 städtischen Einrichtungen.
Andernorts sieht der Ablauf eine Anmeldung über die Jugendämter vor, hier besteht aber die Möglichkeit, bestimmte Einrichtungen vorzuziehen.
Unterlagen
Bekommt das Kind einen Platz zugewiesen folgt die formelle Anmeldung.
Der Betreuungsvertrag wird dann direkt zwischen den Eltern und der Einrichtung selbst abgeschlossen.
Vorgelegt werden muss die Arbeitsbescheinigung der Eltern, der Impfausweis und das Vorsorgeheft des Kindes.
Kosten für Krippenplätze
Die Kosten für die Krippen setzten sich aus der Betreuungszeit, dem eigenen Konzept der jeweiligen Einrichtung, der Region und dem Träger selbst zusammen, welcher verantwortlich für die Betriebsführung ist.
Unterschreitet man das von der jeweiligen Kommune festgelegte Monatseinkommen, ist ein Zuschuss sicher oder der Besuch der Einrichtung in einigen Fällen sogar umsonst.
Ein Zuschuss kann bei der Jugendhilfe des Kreisjugendamtes beantragt werden.
Kinderbetreuungskosten
Zwei Drittel der Betreuungskosten können bei Kindern zwischen 0 und 14 Jahren, von bis zu maximal 4000 Euro zur finanziellen Unterstützung von Familien steuerrechtlich abgesetzt werden, und zwar als Werbungs- oder Betriebsausgaben.
Ist nur ein Elternteil berufstätig oder geht keiner einer Arbeit nach, ist dies nur bei Kindern vom 3. bis 6. Lebensjahr möglich.
Vorteile für den Besuch des Kindes in einer Betreuungseinrichtung
In der Kita Zeit soll das Kind zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranwachsen.
Eine Studie belegt, dass die Entwicklung von Kindern, die vor dem 3. Lebensjahr einen Krippenplatz besuchen gefördert wird.
Ein früher Kita Start macht eine bessere Sprachkompetenz und Körperkoordination sichtbar.
Es tauchen weniger Probleme beim Zählen auf und es ist deutlich erkennbar, dass diese Kinder seltener mit Übergewicht zu kämpfen haben.
Die Kinder treffen mit anderen gleichaltrigen Kinder zusammen und lernen sich in der Gruppe besser zurecht zu finden, welches auch die Zusammenarbeit im Team stärkt. Es werden zudem leichter Freundschaften geknüpft.
In konfessionell geführten Kindertagesstätten lernen die Kleinen die jeweilige Konfession mit ihren Festen und Traditionen kennen.
Aber auch eine gute Beziehung zu den Erziehern und Erzieherinnen hat Einfluss auf deren Lern- und Entwicklungsprozess.
Kinder eignen sich oft Fähigkeiten an, die sie sich bei den Gleichaltrigen abschauen.
Dennoch ist der Zeitpunkt, wann ein Kind eine Kita besuchen sollte, individuell verschieden.
Hat das Kind Geschwister oder spielt es in jeder freien Minute mit den Nachbarskindern, würde man höchstwahrscheinlich den gleichen Lerneffekt erzielen.
Der Kita Besuch ist aber ab dem 3. oder 4. Lebensjahr ratsam als Vorbereitung auf die Grundschule. Von dem Besuch einer Betreuungseinrichtung ist auch nicht selten der spätere Erfolg des Kindes in der weiteren Schulzeit zurück zuführen.