Zahlreiche Brautpaare werden in den nächsten Wochen und Monaten den Bund fürs Leben schließen. Damit besiegeln sie ihre gemeinsame Liebe und zeigen ihre Zusammengehörigkeit nach außen. Das Frühjahr und die Sommermonate sind begehrte Termine, um den Festtag einmalig zu gestalten und unvergesslich werden zu lassen. Neben dem Brautpaar gehören Trauzeugen immer noch zu einem festen Bestandteil der Trauung.
Pflicht nur noch bei katholischer Kirche
In Deutschland besteht nur die katholische Kirche nach wie vor auf zwei Trauzeugen. Seit 1998 ist die Anwesenheit der Trauzeugen bei der Heirat auf dem Standesamt keine Pflicht mehr, ebenso wenig bei der Trauung in einer evangelischen Kirche. Viele Hochzeitsleute, die standesamtlich heiraten oder sich vom evangelischen Pfarrer den Segen geben lassen, möchten auf diese alte Tradition nicht verzichten. Sie benennen in der Regel zwei Personen, die sie vor dem eigentlichen Hochzeitsfest sowie auch in all den Jahren nach der Eheschließung beratend begleiten.
Voraussetzungen für Trauzeugen
Werden Trauzeugen bestimmt, müssen die Personen verschiedene Bedingungen erfüllen. Sie müssen volljährig sein und möglichst die Sprache verstehen, in der die Heirat über die Bühne geht. Sie müssen nicht den gleichen christlichen Glauben haben wie das Brautpaar, falls es um eine kirchliche Hochzeit geht. Ansonsten bestehen keine großen Anforderungen an diese Menschen, meist wählen Braut und Bräutigam gute Freundinnen oder Freunde aus. Immerhin sind sie ein wichtiger Begleiter, ihre Aufgabe wird oftmals unterschätzt.
Die traditionelle Aufgabe eines Trauzeugen besteht darin, die Schließung der Ehe zu bezeugen. Das geschieht mit ihrer Anwesenheit sowie einer Unterschrift zur Bestätigung. Zudem gelten sie als lebenslanger Eheberater. Wer als Zeuge der Trauung ausgewählt wird, sollte sich bewusst sein, dass er unter Umständen im Falle von Streit als Vermittler gefragt ist.
Aufgaben der Trauzeugen
Ihre Hauptaufgabe besteht vor allem darin, schon während der Zeit der Hochzeitsvorbereitung voll und ganz für die Brautleute da zu sein. Geben Sie Unterstützung, helfen Sie Entscheidungen zu treffen, nehmen Sie ihnen Arbeit ab und halten Sie den beiden den Rücken frei. Das ist Ihr Beitrag zu diesem schönsten Tag des Lebens. Die zweite wichtige Aufgabe besteht darin, Teile der Hochzeitsfeier zu organisieren. Das kann die Dekoration sein, die Organisation von Hochzeitsspielen, das Bestellen der Hochzeitskarten, von der Einladung über die Tischkarten bis hin zu den Dankeschön-Karten.
Sind Sie als Trauzeuge gewählt und haben dem zugestimmt, fertigen Sie sich am besten eine To-Do-Liste an. Schreiben Sie sich die einzelnen Vorhaben genau auf, teilweise sind Aufgaben bereits Monate vor dem Hochzeitstag zu erledigen. Sie können den Verwandten und anderen Gästen Tipps geben für sinnvolle Hochzeitsgeschenke, immerhin kennen Sie das Brautpaar vermutlich am besten. Rechnen Sie damit, dass Sie der Ansprechpartner für die Eingeladenen sind.
Vom Brautkleid-Kauf bis zum Hochzeitstag
Ganz wichtig ist auch der Kauf des Brautkleids, den die Trauzeugin zusammen mit der Braut erledigt. Der Bräutigam darf seine zukünftige Frau ja nach alter Tradition nicht vor dem Hochzeitstag im Brautkleid sehen. Natürlich können die Trauzeugen auch dem Bräutigam beim Aussuchen seines Hochzeitsanzugs behilflich sein, falls dieser es wünscht. Am Tag der Hochzeit obliegt es Ihnen als Trauzeuge/Trauzeugin, den Tagesablauf so zu gestalten, dass er möglichst reibungslos verläuft.
Die Eheleute selbst sind an diesem Tag meist so nervös, dass jede Hilfe erwünscht ist. Dazu gehören auch Kleinigkeiten, z.B. für ein solides Frühstück am Hochzeitsmorgen zu sorgen, damit die beiden nicht vorzeitig schlapp machen. Rufen Sie ein Taxi, falls erforderlich, helfen Sie der Braut bei ihrem letzten Make-Up und geben Sie vor allem mit Ihrer Anwesenheit eine bestimmte Sicherheit.
Die Aufgaben ernst nehmen
Als Trauzeuge auserwählt zu werden, ist eine Ehre, die viele gerne annehmen. Allzu leicht sollten Sie Ihre Aufgabe nicht nehmen, immerhin sind Sie nach dem Brautpaar mit die wichtigste Person. Denken Sie aber daran, dass es hier um eine Hochzeit geht, wo Menschen zusammenkommen. Sie können dafür sorgen, dass die Hochzeitskarten mit den Einladungen rechtzeitig verschickt werden und manche andere Kleinigkeit organisieren, die schnell vergessen wird.
Doch nicht alles kann perfekt und im Vorfeld genau geplant sein. Sie können den Eheleuten jedoch vor, während und nach dem Hochzeitstag helfend und mit Rat zur Seite stehen. Dank Ihrer Unterstützung kann dieser Tag für alle Beteiligten unvergesslich werden.