Viele Brautleute entscheiden sich neben der standesamtlichen Trauung auch für die kirchliche. Sie fühlen sich erst richtig verheiratet, wenn sie Gottes Segen durch den Pfarrer der Gemeinde erhalten haben. Kirchenhefte sollen den Ablauf der Hochzeitszeremonie beschreiben. Vom Einzug des Brautpaares, bis hin zum Auszug mit begleitendem Läuten der Kirchenglocken. Und selbst gestaltet sind die kleinen Nachschlagewerke auch eine tolle Erinnerung für die geladenen Gäste.
Der Pfarrer unterstützt das Brautpaar gerne
Bevor man aber mit der Gestaltung seiner ganz individuellen Kirchenhefte beginnen kann, sollte der Inhalt mit dem Pfarrer besprochen werden. Es gibt unzählige Lieder und Bibelverse, die das Paar selbst auf sich abstimmen kann und möchte. Aber nicht jedes der Brautpaare findet sich in den Liedern und Versen wieder.
Sie sollten zu Ihnen passen und daher ist es wichtig, sie sorgfältig und mit Bedacht auszuwählen. Der Pfarrer ist hier gern behilflich und kann auch einige Vorschläge in Bezug auf den Ablauf der Trauung und den Inhalt der Kirchenhefte geben.
Biblischer Trauspruch – ja oder nein?
In der evangelischen Kirche gehört ein biblischer Trauspruch unbedingt dazu, denn er wird in das kirchliche Trau- und in das Familienstammbuch eingetragen.
In der katholischen Kirche sind biblische Trausprüche keine Pflicht. Weise Sprüche über die Liebe und Ehe berühmter Persönlichkeiten werden hier gerne und nicht selten zitiert.
Die Liederwahl
Auch Lieder sollen zum Mitsingen animieren. Daher ist es sinnvoll, wenn man solche auswählt, die so gut wie jedem bekannt sind. Nicht jeder nimmt regelmäßig an Gottesdiensten teil und ist den kirchlichen Liedern mächtig. Hier sinkt die Hemmschwelle doch um einiges, wenn man entsprechende Lieder mit einem gewissen Bekanntheitsgrad wählt.
Laut und fröhlich soll gesungen werden, denn es ist ja auch ein ganz besonders schöner Anlass, wenn sich zwei Menschen das Ja-Wort geben. Es sollte mindestens einmal gesungen werden. Gemeinsam Singen macht einfach Spaß und man kann sich so auch aktiv am Geschehen beteiligen. Es gibt natürlich den Unterschied zwischen Gemeindelied und Vortragslied, letzterem dürfen die anwesenden Gäste gerne lauschen.
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“- 1. Buch Mose
– Versbeispiele aus dem Alten und Neuem Testament
Es gibt eine Vielzahl von biblischen Versen zum Thema Ehe und Liebe. Einige der Bibelverse werden auch gern als Trauspruch verwendet.
Einer der bekanntesten Trautexte aus dem Neuen Testament ist das „Hohelied der Liebe“ aus dem 13. Kapitel des Korintherbriefes des Paulus von Tarsus, Missionar und einer der ersten Theologen in der Christentumsgeschichte. Ihm hätte es bestimmt gefallen, wenn seine verfassten Verse nun in selbst gestalteten Kirchenheften wiederzufinden sind.
Vers 13. ist wohl der Beliebteste, der da lautet „Alles wird aufhören; nur Glaube, Hoffnung und die Liebe nicht. Diese Drei bleiben, aber die Liebe steht am Höchsten.“
Auch aus dem Hohelied und wohl jedem bekannt ist der Vers „Wer liebt hat Geduld. Er ist gütig und ereifert sich nicht; er prahlt nicht und spielt sich nicht auf.“
Doch nicht nur aus dem Neuen Testament sondern auch aus dem Alten Testament kann man sich einiger Verse (siehe oben) bedienen.
Aus dem Hohelied Salomos Kapitel 8, Vers 7 „Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, auch Ströme schwemmen sie nicht weg“.
Gestaltung des Kirchenheftes
Das Titelblatt des Kirchenheftes soll in Sachen eigener Gestaltung ein richtiger Blickfang werden.
Ein schönes Foto des zukünftigen Brautpaares oder eines der Kirche wird oft hierfür ausgewählt. Die Namen der Brautleute und das Datum der Trauung dürfen natürlich nicht fehlen.
Die nächsten Seiten informieren dann über den Ablauf der Hochzeitszeremonie.
Auf der ersten Doppelseite begrüßt das Paar oftmals seine geladenen Gäste mit persönlichen Worten, einem Zitat oder Vers. Dieser muss nicht unbedingt biblisch sein, sondern kann auch aus dem Volksmund stammen.
Volksmund und Sprichwörter
Der Volksmund steht für alle volkstümlichen literarischen Überlieferungen. Der volkstümliche Sprachgebrauch oder ganz einfach die Umgangssprache umfasst das Volkslied, Erzählungen, Sprichwörter oder auch die gute alte Bauernregel. Letzteres findet man allerdings weniger in selbst gestalteten Kirchenheften.
„Um den vollen Wert des Glücks zu erfahren, brauchen wir jemanden, um es mit ihm zu teilen“. Ein schönes Beispiel für einen nicht biblischen Spruch.
Die erste Doppelseite des Kirchenheftes
Der Einzug des Paares bzw. der Braut mit einem selbst ausgewählten Lied, dem Orgelspiel oder auch Musikbeitrag, das Eingangsgebet und die Lesung des Pfarrers, machen die erste Doppelseite des Kirchenheftes aus.
Die zweite Doppelseite des Kirchenheftes
Auf der 2. Doppelseite folgt die Predigt, gegebenenfalls ein weiterer Musikvortrag, dann natürlich die Trauung, das Trauversprechen und der Ringwechsel.
Nach der Segnung wird gemeinsam gesungen und die Fürbitten werden gesprochen.
Das Vaterunser und der Schlusssegen beenden mit dem Auszug aus der Kirche die 2. Doppelseite.
Die Rückseite – Dankeschön oder Spruch
Die Rückseite behält sich das Brautpaar für die Danksagung an den Pfarrer, den Eltern und den Gästen vor. Doch auch hier kann man sich erneut eines Zitates oder weisen Spruches bedienen, wie z.B. diesem hier:
„Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren die glücklich sind“.
Selbst gestaltete Kirchenhefte sind immer einzigartig. Die Auswahl der Lieder und Texte ändert sich laufend, denn Geschmäcker und Ansichten der Menschen sind verschieden und das ist natürlich auch das Schöne daran: das eigene Kirchenheft wird immer wunderschön sein, denn man hat es selber gestaltet und mit viel Liebe entworfen.