Auf die Frage, ob man seinem Ex-Partner eine Hochzeitseinladung zukommen lassen sollte, werden die meisten laut aufschreien und mit einem klaren und deutlichen „Nein“ antworten.
Die Dinge aber mal etwas differenzierter sehen, als vorschnell zu urteilen, wäre eine andere Möglichkeit. Was interessiert das Gerede von Anderen? Man muss für sich selbst entscheiden, ob man die oder den Ex des Partners auf seiner Hochzeit willkommen heißen möchte.
In jedem Fall sollte die Entscheidung, den Ex Partner oder die Ex Partnerin einzuladen, eine stabile Zweierbeziehung voraussetzen. Dies sollte aber normalerweise gegeben sein, wenn man heiraten möchte. Intensive Gespräche über das Für und Wider sollten geführt werden, bevor die Hochzeitseinladungen den Weg in die Briefkästen der geladenen Gäste finden.
Gemeinsame Kinder setzen eine Einladung nahezu voraus
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Einladung ist auch zu berücksichtigen, ob es einfach nur der Ex-Partner, oder sogar die Ex – Frau bzw. der Ex – Mann ist. Denn aus dieser Beziehung könnten eventuell schon Kinder hervorgegangen sein. Diese möchte man im Normfall auch gern dabei haben, wenn man erneut heiraten möchte.
Es ist da fast selbstverständlich, die Ex-Frau oder den Ex-Mann samt Kindern einzuladen. Gerade dann, wenn zwischen den verflossenen Partnern mittlerweile ein gutes, freundschaftliches Verhältnis besteht. Und es ist ja auch nicht auszuschließen, dass die Verflossenen mittlerweile auch schon längst wieder ihr Glück mit einem anderen Partner gefunden haben und Eifersüchteleien hier einfach nicht entstehen werden.
„Lass uns Freunde bleiben“- Gesagt, getan..
Nach einer Trennung eine gute Freundschaft zu entwickeln ist schwierig und kommt selten vor, doch manchmal gibt es das freundschaftliche Verhältnis ganz ohne Nebengedanken tatsächlich. Wenn eine Beziehung nicht mehr funktioniert, muss man den ehemaligen Partner nicht unbedingt komplett aus seinem Leben verbannen. Gerade dann, wenn Wertschätzung, Respekt und Sympathie immer noch füreinander vorhanden sind und beide sich einvernehmlich getrennt haben.
Für den neuen Partner nicht immer einfach
Dem neuen Partner oder der neuen Partnerin fällt es natürlich nicht immer leicht, dieses freundschaftliche Verhältnis zu akzeptieren. Damit umzugehen fällt schwer, auch wenn man dem Partner vertraut und dieser beteuert, dass man sich keine Sorgen machen muss. Eifersucht spielt oft eine Rolle, selbst wenn sie unbegründet ist. Dieses Gefühl, dass sich die beiden ehemaligen Partner schon ewig kennen und viel gemeinsam erlebt haben, was man selber vielleicht noch nicht mit dem Partner erreicht hat, setzt einem manchmal ganz schön zu.
Vorsichtig an das Thema herantasten
Wenn man erneut vor den Traualtar treten oder zumindest standesamtlich in eine neue Ehe einwilligen möchte, ist es nicht unbedingt eine gute Idee, wenn man plötzlich seinen neuen Lebenspartner oder die neue Lebenspartnerin mit dem Wunsch konfrontiert, seinen oder seine Ex zur Hochzeit einzuladen. Zumindest dann nicht, wenn dieser Wunsch völlig aus dem Nichts kommt und an und für sich auch gar kein Kontakt mehr zu dem Ex-Partner vorhanden war. Hier sollte man sehr sensibel und einfühlsam an das Thema herangehen. Sonst können die selbst gestalteten Hochzeitseinladungen schnell mal in der Mülltonne landen.
Peace, Love and Party…?
Man sollte sich auch sicher sein, ob der oder die Ex wirklich keine Gefühle mehr für den anderen hegt. Sonst kann es eine böse Überraschung auf der Hochzeitsfeier geben, auch wenn man meint, erwachsene Menschen um sich zu herum zu haben. Manche oder mancher Ex, der zu einer Hochzeit eingeladen wurde, glaubt vielleicht auch nur er oder sie damit umgehen kann. Romantische Szenen des Brautpaares, die auf einer Hochzeitsfeier ja nun dazugehören, können schmerzliche Erinnerungen bei dem Ex Partner hervorrufen. Vielleicht wird dieser dann selbst überrascht sein, dass er doch noch Gefühle für die Braut oder den Bräutigam hegt.
Im schlimmsten Fall könnte es dann zu Eifersuchtsszenen oder Tränen kommen, was natürlich die Stimmung auf der Hochzeitsfeier sehr trüben würde.
Ist man sich nicht sicher, sollte man so fair und anständig sein und dem Brautpaar eine Absage erteilen, auch wenn die Hochzeitseinladung ein tolles Fest verspricht.
Neue Partner erleichtern die Situation
Einfacher ist die Situation natürlich immer, wenn der oder die Ex selbst einen neuen Lebenspartner hat. Es können dann auch richtig gute Freundschaften zwischen den Paaren entstehen, ja sogar gemeinsame Urlaubsplanungen sind nicht auszuschließen. Aber das ist noch einer der selteneren Fälle. Im Leben ist eben so rein gar nichts unmöglich.
Miteinander sprechen ist wichtig!
Manchmal muss auch einfach nur mehr über die Dinge gesprochen werden, die einen beschäftigen. Wenn der neue Partner partout dagegen ist, dass der Ex-Partner erscheint, sollte der zukünftige Ehemann oder die Ehefrau darauf Rücksicht nehmen.
Genauso sollte aber auch der neue Partner einmal in sich gehen und abwägen, ob es wirklich so schlimm für ihn wäre, wenn der Ex Partner, der inzwischen selber eine neue, glückliche Beziehung hat, bei der Hochzeit anwesend wäre. Gespräche sind hier besonders wichtig!
Wie heißt es so schön „Nur dem Sprechenden kann geholfen werden“, dann klappt ’s in jeder Beziehung. Und so kann dann auch gemeinsam über die Anwesenheit des Ex Partners oder der Ex Partnerin auf der Hochzeitsfeier entschieden werden und es wird sich sicher eine Lösung finden, mit der alle leben können.