Den Vornamen seines ungeborenen Kindes auszuwählen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn es muss ihn nun mal sein Leben lang tragen. Es gilt also eine gute Wahl zu treffen.
Ein Name darf in keinem Falle seelisch belasten. Was Mami und Papi cool finden, ist für das Kind später eventuell ein reiner Spießrutenlauf.
Die Wahl fällt nicht leicht
Die Frage „Wie sollen wir unser Baby bloß nennen?“ wird schon Monate vor der Geburt rege diskutiert. Was Mann toll findet, wird Frau vielleicht mit einem aufschreienden „Niemals!“ beantworten.
Die Auswahl an Vornamen ist wirklich riesig. Es gibt genügend Bücher mit Namen und Hitlisten von Vornamen der letzten Jahre oder sogar Jahrzehnte. Auch im Internet wird man fündig.
Den passenden Namen zu finden, der beiden Elternteilen gefällt und dem Kind eine glückliche Zukunft voraussagt, ist bestimmt nicht einfach. Man muss schon sorgfältig überlegen, bevor man einen Vornamen vergibt.
Bei der Namenswahl zu berücksichtigen
Ein paar Punkte sollten bei der Namensgebung beachtet werden:
Nicht alles ist möglich
Es gibt zum einen die klassischen Vornamen. Aber es gibt auch moderne und eher ausgefallene, die, wenn zu ausgefallen, beim Standesamt schon mal auf Ablehnung stoßen. Im schlimmsten Fall wird dann der Eintrag zum Wohle des Kindes verweigert.
An das Wohl des Kindes denken
Der Name sollte kein Zungenbrecher und leicht zu buchstabieren sein. Dies ist vor allem zum Vorteil des Kindes und seiner Umgebung zu bedenken. Bitte keine Experimente. Auch wenn der Name Pepsi – Carola bewilligt wurde, mag man sich nicht vorstellen, was er für das Kind bedeutet. Oder vielleicht eben besser doch, damit das Kind später in der Grundschule nicht zum Mobbing – Opfer Nummer eins erklärt wird.
Standesämter entscheiden letztendlich
Standesämter haben zum Glück das letzte Wort, wenn es um die Namensgebung geht. Auch der eingefleischteste Peanuts-Fan muss sich für seinen Sohn den Namen Schröder abschminken. Auch Sputnick oder Waldmeister kommen nicht in Frage, wogegen Schneewittchen und Matt Eagle tatsächlich eingetragen wurden.
Omas und Opas Namen nehmen?
Der übliche Brauch, den Sohn nach dem Opa, oder die Tochter nach der Oma zu benennen, geht immer mehr zurück und das ist vielleicht auch gut so. Wer möchte in der heutigen Zeit schon gerne Karl-Heinz oder Erna heißen. Leider kann man es sich eben nicht immer aussuchen und so nur auf ein starkes Selbstbewusstsein hoffen. Als zweiter Name sind der Name von Oma und Opa schon vertretbar, nur muss er nicht unbedingt mit ausgesprochen werden. Es soll den Großeltern hauptsächlich Freude bereiten und sie ein wenig stolz machen.
Wenn aus Lautsprechern ertönt, dass Mads August aus dem Bälleparadies abgeholt werden möchte, wird man schon mit einigen Menschen mit einem satten Grinsen im Gesicht rechnen müssen.
Wie viele Namen sollen es sein?
Kommen ein paar Namen in Frage und man kann sich nicht entscheiden, dürfen auch mehrere Namen vergeben werden. Bei fünf ist allerdings Schluss.
Wie klingt der Vorname zusammen mit dem Zweit- oder Nachnamen? Er sollte nicht zu lang sein und mit dem Zweitnamen gut harmonieren.
Ein Name wie Musik – was Namen uns suggerieren
Der perfekte Name ist klangvoll, nicht zu ausgefallen, er sollte modern sein aber keine Modeerscheinung.
Vokalreiche Namen wirken schön, wie zum Beispiel der Mädchenname Luisa. Dieser Name lässt den Schluss auf einen attraktiven Menschen zu. Dörthe hingegen hinterlässt eher einen unsympathischen Eindruck.
Maximilian wirkt eindeutig seriöser als Max. Schöne Namen besitzen die Vollform.
Clevere oder reiche Menschen heißen selten Ricky oder Benny. Kinder mit diesen Namen werden im Alter nicht wirklich ernst genommen. Verniedlichungen sind daher eher kontraproduktiv.
Lucy, Charly, Benny etc. wirken zwar flott und frech, können aber im Erwachsenenalter zum echten Problem werden und sollten daher besser den Haustieren vorbehalten bleiben.
Vorurteilbehaftete Namen
Namen können auch bei Lehrern Vorurteile auslösen. So wird Kevin schon nicht mehr als Name, sondern als Diagnose gesehen. Verhaltensauffällige Jungen heißen oftmals Kevin und eine Mandy ist eher leistungsschwach.
Hannah kann nur intelligent sein und wird daher automatisch mehr gefördert als ihr Nachbar Justin.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Grundschullehrer Kinder schlechter bewerten, deren Vornamen Vorurteile hervorrufen.
Für ein besseres Wohlbefinden
Die Vornamensberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache ist Anlaufstelle und manchmal die letzte Hoffnung für Eltern, die sich bei der Namensvergebung unsicher sind. Denn es gibt eventuell Probleme bei seltenen ausländischen Namen oder auch bei geschlechtsneutralen, wie Dominique oder Kim.
Namen, die ein vorhersehbares Potenzial für Hänseleien bergen, wie Rumpelstilzchen, werden zum Wohle des Kindes abgelehnt. Das Kind soll im Kindergarten oder in der Schule keine irritierenden Blicke ernten. Obwohl das womöglich noch die mildeste Reaktion wäre.
Es ist ebenfalls unglücklich, wenn das Kind Chanel genannt wurde und man vor sich ein kleines, pummeliges Mädchen sitzen hat.
Kinder können die Vorstellung der Eltern eben meist nicht erfüllen, trotz Namen einer berühmten Persönlichkeit. So wird eine Junge mit dem Namen Ronaldo oder Lionel noch lange kein Profi-Fußballspieler.
Die Vornamensberatung kann Inspiration liefern
Die Vornamensberatung hilft aber nicht nur, wenn man Schwierigkeiten bei der Namenseintragung hat. Sondern sie hilft auch, wenn man auf der Suche nach einem Namen eines bestimmten Kulturkreises oder einer Sprache ist.
Wo ein Name ursprünglich her kommt und was er bedeutet, ist auch oft von großem Interesse. Gern gibt man dort auch allgemeine Tipps zur Namensfindung.
Der Name, dein lebenslanger Begleiter!
Diese Tatsache sollte bei der Namensvergabe auf keinen Fall vergessen werden und Eltern, die ein glückliches Kind haben möchten, sollten entsprechend bei der Namenswahl handeln. Zu skurille oder ausgefallene Namen können dem Kind später eher Leid als Freude einbringen.