Die Zeiten, als eine Verlobung per Handschlag beschlossen wurde, sind glücklicherweise vorbei. Materielle Beweggründe standen früher mehr im Vordergrund und es war meist doch weniger der romantische Gedanke hinter der Verlobung. Auch das Tauschen der Eheringe wurde erst im 13. Jahrhundert zur festen Einrichtung und der Ring wurde anfänglich nur von der Frau getragen.
Seit dem 14.Jahrhundert wird er von beiden Eheleuten getragen und natürlich, ob links oder rechts, am Ringfinger.
Die geschichtliche Entwicklung des Verlobungsringes
Auch in der Antike trugen die Ägypter und Römer den Ehering am vierten Finger der linken Hand. Dieser wurde auch als „Liebesfinger“ bezeichnet. Der Liebesring sollte vor der Hochzeit getragen werden, denn von ihm aus, so glaubte man, führe eine Vene oder auch Liebesader direkt zum Herzen – dem Zentrum aller Liebesgefühle.
Im 17. Jahrhundert waren es die katholischen Pfarrer, die bei einer Trauung die ersten drei Finger also Daumen, Zeige- und Mittelfinger berührten, um mit diesem Brauch die heilige Dreifaltigkeit deutlich zu machen. Dann wurde auch hier auf den vierten Finger der Ring gesteckt.
Die linke Hand ist näher am Herzen und der Verlobungsring wird wie der Ehering in vielen Ländern daher auch bevorzugt links getragen. Ob links oder rechts, der Liebe tut es natürlich keinem Abbruch.
Ohne Ring fehlt etwas
Der perfekte Heiratsantrag ist einfach unvollständig ohne einen vom Mann selbst ausgewählten, edlen Verlobungsring für seine Angebetete. Der Ring symbolisiert das Versprechen, die Ehe einzugehen. Dabei ist der Verlobungsring meist der Dame vorbehalten. Diese trägt den Ring dann traditionsgemäß an der linken Hand.
Zur Verlobung wählt man gern einen Solitär-Ring, den ein einzeln gefasster, geschliffener Brillant ziert. Die Eheringe werden aber später gemeinsam ausgewählt.
Verlobungs- und Ehering in Kombination
Der Verlobungsring kann auch in Kombination mit dem Ehering getragen werden. Dann wechselt er von der linken an die rechte Hand. Der sogenannte Vorsteck- oder auch Beisteckring hat sowohl in den USA, als auch in Groß Britannien seinen Ursprung. Der Verlobungsring ergänzt den eher schlichten Ehering und wird auf den gleichen Finger gesteckt.
Andere Länder, andere Sitten
In Nordamerika wird ein Ring mit hellem Schmuckstein für die Auserwählte ausgesucht. Die Eheringe werden auch hier zusammen ausgewählt. Es sind schlichte, goldene Ringe, die an der rechten Hand getragen werden. Der Verlobungsring wird hingegen nicht mehr angesteckt.
Je nach Land und Kultur glänzt der Ehering entweder an der linken oder an der rechten Hand. In Deutschland und Spanien wird der Verlobungsring zum Beispiel links und der Ehering rechts getragen. In vielen anderen Ländern, so zum Beispiel in den USA oder der Schweiz, wird der Ehering links getragen.
Im Islam gibt es diesen Brauch nicht. Es werden keine Eheringe getauscht.
Verlobungsring als Ehering?
Der Verlobungsring wird normalerweise nur kurz getragen, so muss der Zukünftige sich nicht unbedingt in Unkosten stürzen. Es sei denn, der Verlobungsring soll wie schon erwähnt mit einem schlichten Ehering ergänzt werden, um so in Kombination seine Schönheit hervorzuheben.
Natürlich ist die Wahl der Ringe immer auch eine Kostenfrage und selbstverständlich kann der Verlobungsring auch gleichzeitig als Ehering fungieren.
Spielt der Preis jedoch keine Rolle, wird die Dame des Herzens sich über einen liebevoll ausgewählten Verlobungsring mit einem funkelnden Steinchen riesig freuen. So fällt das Ja-Wort nicht mehr schwer.
Alles ist möglich – aber nicht immer auch eine gute Idee
Es muss aber auch nicht immer der Kniefall vor der Liebsten sein. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Heiratsantrag zu machen. Nicht unbedingt zu empfehlen ist die Idee, den Ring in ein mit Sekt gefülltes Glas zu legen oder ihn im Dessert zu verstecken. Da kann dann ganz schnell der teure Ring im Magen verschwinden oder noch schlimmer, die Zähne der Angebeteten werden verletzt.
So bekommen die berühmten Schmetterlinge im Bauch nochmal eine ganz andere Bedeutung und die Kostenfrage hat sich somit auch ganz schnell erübrigt.